Bert Sakmann war von 1989 bis 2007 Direktor der Abteilung Zellphysiologie am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung. Während dieser Zeit erhielt er 1991, zusammen mit Erwin Neher den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Mit der Entwicklung der “patch-clamp” Technik war es erstmals gelungen, die Signalübertragung zwischen motorischen Nerven und Muskelfasern durch einzelne Ionenkanäle direkt zu verfolgen und die Struktur und Funktion der Ionenkanäle auf molekularer Ebene zu analysieren. Damit war auch das Tor geöffnet, generell die elektrischen Signale und Schaltvorgänge erregbarer Zellen aufzuschlüsseln und die Signalübertragung zwischen den Zellen des Gehirns zu erforschen. Ziel ist es, komplexe Gehirnfunktionen wie Lernprozesse, Koordination von Bewegung, Wahrnehmung, Gedächtnis auf mechanistischer Ebene zu verfolgen, um so den Zusammenhang zwischen neuronalen Strukturen und funktionell induzierten Veränderungen zu entziffern.