Prof. Dr. Daniel Müller ist neues Auswärtiges Wissenschaftliches Mitglied am MPI für medizinische Forschung

Renommierter Biophysiker der ETH Zürich unterstützt Institut in inhaltlicher Neuausrichtung

9. Januar 2020
Mit Professor Daniel Müller hat die Max-Planck-Gesellschaft einen renommierten Wissenschaftler auf dem Feld der Bionanotechnologie als Auswärtiges Wissenschaftliches Mitglied an das Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg berufen. Die Ernennung des Biophysikers (ETH Zürich) unterstützt die inhaltliche Neuausrichtung des Instituts, die 2016 mit der Berufung drei neuer Direktoren eingeläutet wurde. Die Forschung an den komplexen Wechselwirkungen zwischen Makromolekülen in lebenden Zellen in Echtzeit und deren Manipulation steht dabei Vordergrund.

Wechselwirkungen zwischen Makromolekülen liegen allen Prozessen des Lebens zugrunde. Sie zu verstehen und messen zu können ist daher eine grundlegende Herausforderung in der modernen Biologie. Die Forschungsgruppe von Prof. Daniel Müller entwickelt hierfür bionanotechnologische Methoden zur Quantifizierung solcher Interaktionen. So kann zum Beispiel beobachtet werden, wie einzelne Rezeptoren lebender Zellen auf Signale reagieren und diese weitergeben – ein Einblick in die Kommunikation dieser Zellen. Mit anderen nanotechnologischen Methoden untersuchen Daniel Müller und seine Kolleg*innen wichtige Eigenschaften von Tierzellen, z.B. ihr Wachstum, ihre Zellteilung oder die „Haftung“ von Zellen an umliegende Strukturen.

Daniel Müller ist zurzeit Professor für Biophysik an der ETH Zürich und Co-Direktor des Swiss National Competence Center of Research (NCCR) Molecular Systems Engineering in Basel. Er ist zudem stellvertretender Vorsitzender des Departements für „Biosystems Science and Engineering“ der ETH Zürich. Mit der Max-Planck-Gesellschaft ist er unter anderem als Fachbeiratsmitglied des Forschungsnetzwerks MaxSynBio verbunden. Daniel Müller ist außerdem Mitglied des Preisgerichts im Architektenwettbewerb zum Neubau des Max-Planck-Instituts für medizinische Forschung und gestaltet hier auch die bauliche Umstrukturierung des Instituts mit.

 

Weitere Auswärtige Wissenschaftliche Mitglieder des Instituts:

Hermann Bujard ist Professor Emeritus der Universität Heidelberg. Er war einer der Gründungsdirektoren des ZMBH und hat durch seine Forschung maßgeblich zum Forschungsfeld der Infektionsbiologie beigetragen. Schwerpunkte waren hier Mechanismen, die die Aktivität von Genen kontrollieren und praktische Anwendungen um Infektionskrankheiten zu bekämpfen. mehr
Amiram Grinvald ist Professor Emeritus des Weizmann Instituts für Wissenschaft. Seine Forschung fokussierte sich auf die Untersuchung von Kortexarchitektur und Mechanismen, die höhere Gehirnfunktionen ermöglichen. Außerdem forschte er an der Verbesserung optischer Bildgebungsverfahren für elektrische Aktivität in den Gehirnen lebender Organismen. mehr
Herbert Gutfreund ist Professor Emeritus der Universität Bristol. Seine wissenschaftlichen Errungenschaften beruhen auf der Entwicklung schnellster Reaktionstechniken, um die elementaren Schritte einer durch Enzyme katalysierten Reaktion zu identifizieren und zu charakterisieren. mehr
Sebastian Seung ist Professor für Computational Neuroscience and der Princeton Universität. In seinem Labor werden Methoden von Maschinenlernen bis Social Computing angewandt, um aus licht- und elektronenmikroskopischen Aufnahmen die Struktur des Gehirns abzuleiten. mehr

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