Stefan W. Hell Nobel Laureate Fellowship für Richard Lincoln

Der Postdoktorand erhält das Fellowship für seine Forschung an fluoreszierenden Sonden und Strategien der Zellfärbung für MINFLUX Nanoskopie am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung.

7. Juli 2021
Der Nachwuchswissenschaftler Richard Lincoln wurde auf der diesjährigen Generalversammlung der Max-Planck-Gesellschaft von Stefan W. Hell mit dem Nobel Laureate Fellowship ausgezeichnet. Der Postdoktorand erforscht fluoreszierenden Sonden und Strategien für die MINFLUX-Nanoskopie, um Moleküle und Strukturen in lebenden Zellen sichtbar zu machen. Er arbeitet in der Abteilung für Optische Nanoskopie von Stefan W. Hell am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg.

„Ich bin sehr dankbar für das Stipendium und freue mich darauf, meine Forschung mit dem interdisziplinären Team hier am MPImF fortzusetzen“, sagte Richard Lincoln, nachdem er das Nobel Laureate Fellowship auf der diesjährigen Generalversammlung der Max-Planck-Gesellschaft im Juni erhalten hatte. Es bringt einen zweijährigen Arbeitsvertrag und forschungsbezogene Mittel von bis zu 30.000 € jährlich mit sich.

Richard Lincoln entwickelt in seinen Forschungsprojekten photoaktivierbarer Fluorophore und Strategien zur Markierung von Molekülen und Zellstrukturen für die MINFLUX-Nanoskopie. „Mich fasziniert die komplexe Maschinerie des Lebens, die man durch die Linse eines Mikroskops entdecken kann, und die feinen Details, die man mit Fluoreszenz-Nanoskopie visualisieren kann. Durch die Erweiterung des molekularen Werkzeugkastens von Fluorophoren und anderen Markern, die uns zur Verfügung stehen, können wir neue Geheimnisse lüften. Ich bin gespannt, was als nächstes entdeckt wird“, sagt Lincoln.

Fluoreszierende Sonden und geeignete Strategien, um Moleküle und Strukturen in lebenden Zellen sichtbar zu machen, sind entscheidend für erfolgreiche Fluoreszenz-Nanoskopie-Methoden. Daher sind Verbesserungen dieser Fluorophore einer der wichtigsten Schlüssel zur Leistungssteigerung sowohl etablierter als auch neu entwickelter superauflösender Mikroskopieverfahren. Lincoln erklärt seinen Ansatz: „Ich kombiniere Prinzipien der physikalischen Chemie mit rationalem Synthesedesign, um Moleküle zu erschaffen, die mit Licht angeregt werden können und dann während der Bildgebung  fluoreszieren. So erhalten wir sehr kompakte und zellmembrandurchlässige Moleküle.“

Über den Preisträger:

Richard Lincoln wurde in Kanada geboren und schloss seinen B.Sc. (Hons.) in Chemie an der Acadia University ab, wo er bei Prof. Sherri McFarland die Photochemie metallorganischer Rutheniumkomplexe untersuchte. Anschließend promovierte er in Chemie in der Forschungsgruppe von Prof. Gonzalo Cosa an der McGill University. Während der Promotion entwickelte er fluoreszierende Sonden für die chemische und biologische Untersuchung der Lipidperoxidation. 2019 kam er als Postdoktorand in die Abteilung für Optische Nanoskopie am MPI für medizinische Forschung.

Zur Redakteursansicht