Sprengel, Rolf

Forschungsgruppenleiter

Forschungsinteressen

Eines der faszinierendsten Probleme der modernen Biologie betrifft die molekularen Mechanismen, welche der Beschaffung, der Verarbeitung und der Speicherung von Informationen im menschlichen Gehirn zugrunde liegen. Lange Zeit wurde angenommen, daß sowohl die Anzahl der Nervenzellen als auch diejenige ihrer Verbindungen im menschlichen Gehirn unveränderlich seien. In den letzten Jahrzehnten wuchs jedenfalls die Anzahl der Beweise dafür, daß selbst das adulte Gehirn die Fähigkeit besitzt, seine Mikrostrukturen und Verbindungen zu optimieren. So war es beispielsweise möglich, den Informationsaustausch zwischen kommunizierenden Nervenzellen mit kurzen, intensiven elektrischen Stimulationen zu optimieren und diese Verbesserung als eine erhöhte Antwortbereitschaft des Neurons, welche für mehrere Stunden anhielt, zu messen. Seither wurde dieser Test, in wissenschaftlichen Lehrbüchern als long term potentation (LTP) bezeichnet, zur Messung für die Fähigkeit von Nervenzellen, sich an Umwelteinflüsse anzupassen, herangezogen - was gleichbedeutend mit dem Lernen ist.
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