Joachim Spatz in die Leopoldina berufen

Der Heidelberger Max-Planck-Direktor ist in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina aufgenommen worden.

17. Juli 2020

Joachim Spatz, Direktor am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg, wurde in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina aufgenommen. Die Akademie zeichnet damit die langjährige wissenschaftliche Leistung von Joachim Spatz auf dem Gebiet der zellulären Biophysik aus. Die Aufnahme in die Leopoldina gilt als eine der höchsten Anerkennungen in der deutschen Wissenschaftslandschaft.

„Ich freue mich sehr über die Wahl in die Akademie, es ist eine große Ehre“, sagt Joachim Spatz, der seit 2004 Max-Planck-Direktor ist. Nachdem er zunächst in Stuttgart am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme forschte, ist er seit 2016 Direktor am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung. In seiner Abteilung Zelluläre Biophysik forscht er an verschiedenen Projekten, um grundlegende Fragen der Zellbiologie und Biomedizin zu klären und lebensähnliche Materialien zu konstruieren. Die Untersuchung von Zellkohorten im Hinblick auf ihre Entscheidungsprozesse und Organisation sowie die Erforschung der Konstruktion und Funktion von synthetischen Zellen sind Beispiele dafür. In der Leopoldina wird er seine Expertise in die Sektion Physik einbringen.

Neben seiner Forschung und Lehre an der Universität Heidelberg als Professor für Biophysikalische Chemie engagiert sich Joachim Spatz unter anderem als Sprecher der 2017 gegründeten Max Planck School Matter to Life. Das neuartige, überregionale Doktorandenprogramm bietet besonders talentierten und motivierten Studentinnen und Studenten ein einzigartiges Ausbildungsprogram. Es vermittelt Kenntnisse über die besonderen Forschungsansätze im sich rasch entwickelnden und zukunftsweisenden Themenfeld der Konstruktion lebensähnlicher Prozesse und Systeme. Was genau ist Leben? Können lebensähnliche Prozesse, Funktionen und Objekte im Labor simuliert und nachgebaut werden? Er ist außerdem Mitglied im Exzellenzcluster 3D Matter Made to Order der Universität Heidelberg und des Karlsruher Instituts für Technologie.

Auch seine Heidelberger MPI-Kolleg*innen Prof. Dr. Ilme Schlichting (Abteilung Biomolekulare Mechanismen) und Nobelpreisträger Prof. Dr. Stefan W. Hell (Abteilung Optische Nanoskopie) sind Mitglieder der Leopoldina.

Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften

Die 1652 gegründete Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina ist mit ihren rund 1.600 Mitgliedern aus nahezu allen Wissenschaftsbereichen eine klassische Gelehrtengesellschaft. Sie wurde 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. In dieser Funktion hat sie zwei besondere Aufgaben: die Vertretung der deutschen Wissenschaft im Ausland sowie die Beratung von Politik und Öffentlichkeit. Die Leopoldina tritt für die Freiheit und Wertschätzung der Wissenschaft ein. Sie trägt zu einer wissenschaftlich aufgeklärten Gesellschaft und einer verantwortungsvollen Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse zum Wohle von Mensch und Natur bei. In ihrer Politik beratenden Funktion legt die Leopoldina fachkompetent, unabhängig, transparent und vorausschauend Empfehlungen zu gesellschaftlich relevanten Themen vor. (Quelle: Leopoldina)

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